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Inline-Alpin: 0,05 Sekunden fehlten zum Doppelsieg
Mona Heller gewinnt den Gesamtweltcup, Noah Sing kommt knapp geschlagen auf Platz zwei. Maximilian Löw erreicht Platz acht.
In Nordspanien, in der asturischen Hauptstadt Oviedo, fanden am 21. und 22.09.2024 an zwei Renntagen ein Riesenslalomrennen zur Weltranglistenwertung sowie das Weltcupfinalrennen im Slalom statt. Die drei Bundeskadersportler der SV Winnenden nahmen die weite Reise auf sich, um ihre gute Platzierung im Gesamtweltcup zu verteidigen.
Beim Riesenslalomrennen der Männer entwickelte sich ein Dreikampf zwischen Noah Sing, dem Spanier Sergio Menendez und dem Italiener David Fiorot, den Sing mit einem beherzten zweiten Durchgang knapp für sich entscheiden konnte. Bei den Frauen wurde das Rennen von der jungen Italienerin Lorenza Cesaris dominiert, welche mit ihrer sogenannten „Crossblocktechnik“ bei direkt gesetzten Riesenslalom-Kursen derzeit das Maß aller Dinge darstellt. Mona Heller fuhr in der vom Skifahren bekannten Technik und zeigte ihr Können indem sie auf der rutschigen Strecke einige Drifts einlegte, um einen Sturz zu verhindern. Sie wurde hinter Cesaris sehr gute Zweite mit über einer Sekunde Vorsprung auf die Drittplatzierte.
Am nächsten Tag wurde das Weltcup-Finalrennen im Slalom am Rande der Altstadt, mit Blick auf die Kathedrale von Oviedo, ausgetragen. Der Weltcup bestand in diesem Jahr aus sechs Rennen. Mona Heller reiste mit guter Führung auf Platz eins liegend an und wollte ihren Titel aus dem Vorjahr verteidigen. Ein fünfter Platz wäre für sie dafür ausreichend gewesen. Noah Sing war im letzten Weltcuprennen in Villablino ausgeschieden und hatte nur noch Chancen auf einen Sieg im Gesamtweltcup, wenn er das Finalrennen gewinnen würde und der Weltcupführende, Jörg Bertsch vom TSV Degmarn, nur Rang 21 oder schlechter erreichen würde. Ziel war es daher, den zweiten Rang zu verteidigen, indem er mindestens den fünften Platz im Finalrennen sichert. Maximilian Löw lag vor dem Finalrennen auf Platz 10. Sein Ziel war, voll auf Angriff zu fahren und sich soweit wie möglich zu verbessern.
Durch ein Missgeschick von Bertsch im ersten Durchgang hatte Sing plötzlich Chancen auf den Weltcup-Gesamtsieg. Als Sing im zweiten Durchgang als vorletzter Teilnehmer an der Reihe war, lag Bertsch auf Rang 24 und hätte damit den Gesamtsieg verspielt, wenn Sing gewinnt. Dieser zeigte einen tollen Lauf und fuhr absolute Bestzeit. Doch die Freude darüber währte nur kurz, denn auch dem letzten Starter gelang ein hervorragender Slalom. Mit einem Wimpernschlag von insgesamt 0,05 Sekunden Vorsprung aus beiden Durchgängen gewann Luca Gökeler vom TV Unterlenningen das Finalrennen und damit 100 Punkte für die Gesamtwertung. Sing erhielt als zweiter 80 Punkte und konnte Bertsch damit nicht einholen.
Vereinskamerad Maximilian Löw erreichte im Finalrennen Platz fünf und verbesserte sich im Gesamtweltcup auf den achten Rang.
Bei den Frauen wollte Mona Heller mit zwei sicher gefahrenen Durchgängen den Gesamtsieg nicht aufs Spiel setzten. Ihre große Erfahrung sagte ihr aber auch, dass die Rennen unter einer gewissen Spannung gefahren werden müssen, um die Konzentration aufrecht zu erhalten. Beide Kurssetzungen lagen ihr. Mit zweimal Bestzeit gewann sie das Finalrennen mit deutlichem Vorsprung und holte zum vierten Mal in Folge den Weltcupgesamtsieg. Nachdem sie in Italien zudem drei Weltmeistertitel und weitere drei Vizeweltmeistertitel gewann, ist 2024 das erfolgreichste Jahr ihrer Karriere.
Bericht: Volker Sing